Studie beweist Mitschuld von Armeewaffen bei Familiendramen

Eine soeben im American Journal of Forensic Medicine and Pathology publizierte Studie mit dem Titel Homicide-Suicide Cases in Switzerland and Their Impact on the Swiss Weapon Law untersucht die Rolle von Armeewaffen in sogenannten „erweiterten Selbstmorden“, dh. Familiendramen. Die WissenschaftlerInnen kommen zum Schluss, dass die Täter, resp. die Täterinnen, in 25% der untersuchten Fälle zu einer Militärschusswaffe griffen. Schusswaffen waren insgesamt in 76% der Fälle das Tötungsinstrument.

Diese Zahlen lassen die AutorInnen der Studie folgern, dass ein schärferes Waffengesetz, dh. ein eingeschränkter Zugang zu Schusswaffen, ein Faktor zur Verhinderung von tödlichen Famliendramen wäre („In our opinion, a stricter weapons law, restricting access to firearms, would be a factor of prevention of Homicide-Suicide cases in Switzerland.“).

Wie das Schweizer Fernsehen festhält, könnte diese Studie „der bereits eingereichten Initiative «Schutz vor Waffengewalt» Auftrieb verleihen“. Die Initiative wird voraussichtlich Anfang 2011 zur Abstimmung kommen. Sie hat folgende Punkte zum Ziel:

  • Die Militärwaffe wird aus dem Kleiderschrank entfernt. Sie gehört in gesicherte Räume der Armee.
  • Wer Waffen besitzen, tragen und gebrauchen will, muss dafür den Bedarf nachweisen und die erforderlichen Fähigkeiten mitbringen.
  • Überflüssige Waffen, die in Estrichen und Kellern herumliegen, werden eingesammelt.
  • Alle übrigen Waffen werden registriert, was die Prävention und die Verfolgung von Verbrechen verbessert.